Newsletter 22/Juli 2023

Inhalt: Deutsche China-Strategie: „Wasch mir den Pelz, …“ +++ Wird Indonesien Chinas Ruhrgebiet? +++ BRI 10 years after: Geringe Feierlaune +++ Mapping global infrastructure +++ Chinesischer Grüngürtel in Zentralasien (und anderswo) +++ Lithium: Claims abstecken in Lateinamerika +++ China’s overseas economic and trade cooperation zones +++ A Guide to Chinese Commercial Banks +++ Zitat: Im Netz der „Einflussoperationen“

Wird Indonesien Chinas ‚Ruhrgebiet‘?

Vor drei Jahren stoppte die Regierung Indonesiens die Ausfuhr von unverarbeitetem Nickelerz, das unter anderem für die Herstellung von Batterien für Elektro-Fahrzeuge verwendet wird. Dadurch sollen Investoren gezwungen werden, in die Weiterverarbeitung in Indonesien zu investieren und so die Wirtschaft und die Staatseinnahmen, den Transfer von Technologien und von Qualifikationen anzuschieben. Diese Politik zielt zudem darauf ab, Indonesien zu einem zentralen Akteur bei der Umsetzung der Elektromobilität zu machen. Die bisherigen Importeure reagieren auf diesen Vorstoß allerdings ganz unterschiedlich.

Deutsche China-Strategie: „Wasch mir den Pelz, …“

Der Entwurf der deutschen China-Strategie, der am 13. Juli vorgestellt wurde, laviert zwischen der Forderung, den Gegner Matt zu setzen, und dem Wunsch, die Vorteile einer Kooperation weiter zu nutzen – was Beides auf jeden Fall teuer wird. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat umgehend gefordert, dass der ‚Standort Deutschland’ wieder attraktiver gemacht werden müsse. Und die für den Balanceakt zwischen ‚Risikominderung‘ und ‚Entkopplung‘ umworbenen Partner im Globalen Südens sind überwiegend skeptisch.

Newsletter 21/Juni 2023

Inhalt: Hindernisse auf der Seidenstraße +++ Schuldzuweisungen in der Schuldenkrise  +++ Europeans consider economic relationship with China as bearing more benefits than risks +++ „The Future of Geopolitics Will Be Decided by 6 Swing States“ +++ Chinesische Investitionen und Arbeitskämpfe in Indonesien +++ Internationale Solidarität aufbauen! +++ Cambodia: Benefits and Costs of participation in BRI +++ „Guardians of the Belt and Road“ +++ The risks and rewards of economic sanctions +++ Preparing for or preventing war with China

Taiwan: One Finger at the button will be German

Die Äußerungen von Frankreichs Präsidenten Macron zur europäischen Positionierung im Taiwan-Konflikt haben hohe Wellen geschlagen. Insbesondere bei deutschen Medien und Politiker*innen brach danach ein Shitstorm los. Die Überlegung, ob er eventuell zumindest in einigen Punkten Recht haben könnte, kam anscheinend den Wenigsten in den Sinn. Die zentrale Frage, wie weit dieser transatlantische Schulterschluss geht, blieb bei den meisten Kommentaren ausgeblendet.

Wird Europa zur Kriegspartei im ‚Chip-Krieg‘?

Wird Europa durch den sogenannten ‚Chip-‚Krieg‘ zur ‚Kriegspartei’ im Konflikt zwischen China und den USA? Die Frage stellt sich angesichts der Forderung der US-Regierung, dass sich europäische und asiatische Verbündete den jüngst unilateral verhängten Exportkontrollen für High-Tech-Chips anschließen sollen. Denn die Restriktionen sind Teil der intensivierten US-Bestrebungen, den Konkurrenten China wirtschaftlich und militärisch zu schwächen. Doch der Vorstoß kann nur gelingen, wenn die anderen Industrieländer bei der Eskalationsspirale mitspielen.

Zentralasien: Vorwärtsverteidigung der Freiheit

Die euro-transatlantische Sichtweise auf die russische Invasion in der Ukraine blendet weitgehend deren Bedeutung für Zentralasien aus. Doch das martialischen Stoppsignal des Kremls für eine weitere Expansion der NATO sollte wohl auch eine Message an Russlands östliche Nachbarn senden: Wir sind immer noch in der Lage, unseren Einflussbereich und unsere Interessen in der Region zu verteidigen. Der Ausgang des Ukraine-Kriegs hat daher auch eine entscheidende Bedeutung für die zukünftige Überzeugungskraft dieser Ansage.

Newsletter 14/Juli-August 2022

INHALT: Blog Posts: Taiwan – Der Druck im Kessel steigt  // Nachrichten: Setzt Beijing in Myanmar auf das falsche Pferd? / Schuldenkrise macht Beijing zum Multilateralisten / Weitere Rückenstärkung für Taipeh durch USA und Europa / Beijing verliert in Osteuropa an Boden // Literaturhinweise: Western ‘Othering’ of China / Global Views on China and US-China relations

Ukraine-Russland: Wer nicht mit uns ist, …

Für ihre Antwort auf den Krieg gegen die Ukraine sucht die westliche Staatengemeinschaft weltweit Verbündete. Doch nach der unerwartet breiten Unterstützung in den Vereinten Nationen für die Verurteilung Russlands verhalten sich viele Länder des Globalen Südens seither eher neutral, weil die Eskalation des Konflikts ihren eigenen Interessen widerspricht. Stattdessen zeichnet sich eine neue Allianz ab, von der vor allem China profitieren könnte.

B3W: Seidenstraßen Made in USA

Die Bezeichnung für die beim G7-Gipfel von US-Präsident Biden vollmundig angekündigte multilaterale Kopie von Chinas Neuen Seidenstraßen ist grauslich: ‚Build Back Better World‘ oder B3W. Die „Infrastruktur-Partnerschaft“, die sich durch „Werteorientierung, hohe Standards und Transparenz“ auszeichnet, soll den als unsittlich betrachteten Angeboten Chinas Konkurrenz machen. Bislang handelt es sich dabei allerdings um ein blutleeres PR-Produkt.