Renovierung der Weltordnung

„Viele der Institutionen und Grundsätze, die derzeit die internationale Governance prägen, wurden für eine Welt konzipiert, die ganz anders war als die heutige“, heißt es in einem UN-Bericht über den „Aufstieg des Südens“. Doch viele Verteidiger der alten Weltordnung wollen die notwendigen Anpassungen an eine veränderte Welt nicht akzeptieren. Und so eskalieren die daraus resultierenden Konflikte. Aber die Notwendigkeit, diese Konflikte in einer veränderten internationalen Ordnung zu vermitteln, findet durchaus breite Zustimmung.

Newsletter 30/April 2024

Inhalt: Towards a Diasporically Grounded Global-China Analytic +++ ‚Bäumchen wechselt euch’ in der Mekong-Region +++ Pakistan: Leck geschlagenes Flaggschiff CPEC +++ Freie Bahn für Modernisierung der TAZARA ++++ Öffentliche Meinung in Südostasien: Advantage China +++ Lesehinweise: Global Civil Society and China +++ Blog Roll update: Latinoamérica Sustentable (LAS) +++ EJAtlas +++ Global China Map is back +++ Zitat: China in Afrika

Belt&Road entwächst den Kinderschuhen

Wie in den vergangenen Jahren vermeldet der jüngste ‚China BRI Investment Report‘ in seinen ‚Key findings’ auch für das zehnte Lebensjahr von Belt&Road überwiegend gute Nachrichten. Diese Erfolgsmeldungen lenken davon ab, dass Belt&Road als eins der Elemente von Chinas globaler wirtschaftlicher Expansion und politischer Gewichtszunahme an Bedeutung verliert, aber weiterhin als modifizierter Teil eines neuen Stadiums geoökonomischer Konkurrenz im kapitalistischen Weltsystem fungiert.

Neuer Wettkampf um Afrika

Zum Jahresauftakt gingen die Außenminister Chinas und der USA kurz nacheinander auf Afrika-Tour. US-Regierungskreise bezeichneten das als Zufall, obwohl klar ist, dass der jeweilige chinesische Außenminister nach dem Motto von ‚Dinner for One’ seit drei Jahrzehnten seine erste Auslandsreise im neuen Jahr nach Afrika unternimmt. Die Reisetätigkeit wirft ein Schlaglicht darauf, dass der neue ‚Scramble for Africa’ an Fahrt aufnimmt.

Flexible Loyalitäten und Allianzen

Anfang Dezember vergangenen Jahres kündigte Italien die Mitgliedschaft in Belt&Road auf. Zum Jahresende teilte die neue argentinische Regierung mit, dem Fünfer-Bündnis BRICS nun doch nicht beizutreten. Die Regierung von Nepal ist unzufrieden mit den Wirkungen von Belt&Road, die Philippinen kündigen Vereinbarungen für drei Eisenbahnprojekte und Beijing lehnt neue Finanzierungszusagen für das BRI-Leuchtturmprojekt mit Pakistan, den Wirtschaftskorridor CPEC, ab. Solche Nachrichten suggerieren, China sei auf dem Rückzug. Doch die Entwicklung ist sehr viel komplexer.

Krieg um kritische Mineralien?

Manchen Kommentatoren gilt der russische Angriff auf die Ukraine als der „erste Lithium-Krieg“. Denn ein Nebeneffekt der russischen Invasion könnte sein, Europas Pläne für eine gesicherte Versorgung mit strategischen, kritischen Rohstoffen zu durchkreuzen, über die die Ukraine reichlich verfügt. Derartige Überlegungen zeigen, welche potentielle Sprengkraft die Konkurrenz um kritische Rohstoffe für einen Grünen Kapitalismus hat.

Newsletter 26/November 2023

Inhalt: Gastbeitrag: De-Globalisierung von oben? +++ Sri Lanka: Spiel über die Bande gegen China +++ Krieg um kritische Rohstoffe? +++ Unterrichtsmaterialien zu historischen und modernen Seidenstraßen +++ Ups and Downs: Beijing auf der Rutschbahn in Myanmar +++ Philippinen steigen aus BRI-Projekten aus +++ Lesehinweis: How the BRI Changed China +++ Blog Roll Update: Belt and Road „gut erzählen“ +++ Der globale Fußabdruck von BRI +++ Zitat: Whom to Trust?

Newsletter 25/Oktober 2023

Inhalt: Gastbeitrag: Etikettenschwindel ‘Global Gateway’ +++  Lebenszeichen zum BRI-Jubiläum +++ Europäische Seidenstraßen in Zentralasien +++ Global Gateway-Forum in Brüssel +++ Schuldenkrise: Streicheleinheiten vom IWF +++ Wer “Doppelnutzung” finden will, findet sie auch +++ Das „gefährlichste Schlupfloch“ in der regelbasierten Ordnung +++ Konnektivitäts-Initiativen  +++ Lesehinweis: Sackgasse Polare Seidenstraße +++ Blog Roll Update +++ Zitat: Keine Angst vor Schulden

Etikettenschwindel »Global Gateway«

Am 25 und 26. Oktober 2023 findet in Brüssel das »Global Gateway Forum 2023« statt. Unter dem austauschbaren Slogan »Stronger Together through Sustainable Investment« treffen sich nach Ankündigungen 20 Staats- und Regierungschefs. Das Treffen findet in einer Phase statt, in der »Global Gateway«, oft übersetzt als »Tor zur Welt«, zwar als Schlagwort der EU-Kommission übermäßig präsent erscheint, dessen Bilanz nach fast zwei Jahren jedoch dürftig ausfällt: wenige Projekte, geringe Transparenz, verfehlter Ansatz.

Europäische Seidenstraße in Zentralasien

Wenn es nach der Europäischen Union geht, könnten mit ihrer Unterstützung blühende Landschaften in Zentralasien entstehen: Auf Schiene, Straße und per Schiff werden die Binnenländer in der Region mit der Türkei und Osteuropa verbunden. Das Einzugsgebiet des Verkehrsnetzes deckt alle fünf zentralasiatischen Länder und die wichtigsten Bevölkerungs- und Produktionszentren ab. Auf diese Weise wird eine nachhaltige Entwicklung angeschoben.