Was wird aus dem Seidenstraßenprojekt?

China, Geopolitik und der Globale Süden

Uwe Hoering, Januar 2023

Die Reaktionen des Westens auf den Ukraine-Krieg forcieren das Streben der chinesischen Regierung, eine Gegenmacht aufzubauen. Dabei spielt die Infrastrukturinitiative Belt & Road (BRI) eine Schlüsselrolle. Sie ist ein Grund, weshalb der Westen in der Konkurrenz um den globalen Süden die schlechteren Karten hat.

Die ersten Güterzüge zwischen China und Duisburg vor über einem Jahrzehnt waren Vorboten dessen, was kurze Zeit später als Neue Seidenstraßen Furore machte. Wenn jetzt durch den Krieg diese Transporte beeinträchtigt – wenn auch nicht unterbunden – werden, unterstreicht das einmal mehr die Verwundbarkeit globaler Lieferketten. Die Auswirkungen des Krieges scheinen diesen höchst symbolträchtigen Verbindungen von Ost und West, Orient und Okzident, China und Europa jetzt endgültig den Garaus zu machen, der schon seit einiger Zeit von manchen Beobachtern prognostiziert wird. Doch das könnte voreilig sein. Ein Lebenszeichen ist die Ankündigung von Staatspräsident Xi Jinping, der in letzter Zeit sein einstiges Prestige-Projekt nur noch selten erwähnte, dass dieses Jahr zum zehnjährigen Jubiläum der BRI wieder ein hochrangig besetztes Belt & Road Forum on International Cooperation stattfinden könnte, wie erstmals im Mai 2017. Zum Beitrag

Beitrag für: Zeitschrift LuXemburg, Januar 2023

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