

Der Tanz mit dem Drachen
China wird zunehmend mit dem Feuer speienden Drachen assoziiert, der in abendländisch-christlicher Mythologie meist als Ungeheuer betrachtet wurde, das vernichtet werden musste. Auch in Asien gibt es solche Feuerdrachen. Doch der ostasiatische Drache ein ambivalentes Wesen mit überwiegend positiven Eigenschaften: ein Symbol für Fruchtbarkeit, für Reichtum, für Glück, Güte und Intelligenz – und für kaiserliche Macht.
Ähnlich zwiespältig der Markenname ‚Belt and Road’, der für weltumfassenden Infrastrukturausbau, Milliarden-Investitionen und die Integration in eine „Weltgemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft“ steht. Einerseits verspricht er ‚Neue Seidenstraßen’, anknüpfend an ein historisches, angeblich Goldenes Zeitalter eines gleichberechtigten, fruchtbaren Austauschs zwischen China und Europa. Andererseits wird er interpretiert als ein verführerisches Netz, in dem sich beteiligte Länder verfangen und von Beijings Machtambitionen abhängig werden.
Längst ist die weltweite chinesische Präsenz in allen Bereichen so weit voran geschritten, dass der Tanz mit dem Drachen in vollem Gange ist. Die Musik dafür wird gegenwärtig von den unterschiedlichsten Komponisten geschrieben. Eine der Grundregeln für diesen Tanz: Tritt dem Drachen nicht allzu fest auf die Füße.
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